100 Jahre SuS Haarzopf. Das sollte mit einem Blitzturnier gebührend gefeiert werden. Mit ETB SW Essen, der Spielvereinigung Schonnebeck und dem Landesligisten Blau-Weiß Mintard gastierten drei höherklassige Gegner an der Sportanlage des Bezirksligisten.
Die Mannschaft von Marco Guglielmi konnte nur gegen Mintard punkten (1:1). Gegen Schwarz-Weiß Essen (0:3) und die "Schwalben" aus Schonnebeck (1:5) setzte es im 45-Minuten-Modus zwei ordentliche Pleiten.
"Dass wir gegen zwei Oberligisten verlieren, war vorhersehbar. Wenn man allerdings bedenkt, dass wir in 90 Minuten acht Gegentore kassieren, dann finde ich das zu viel. Es enttäuscht mich dann schon ein bisschen", erkläre Guglielmi.
Haarzopf sah platt aus von den ersten beiden Trainingswochen - das sah auch der Coach so. Ihn störte allerdings mehr die Einstellung seiner Schützlinge: "Manchmal schaffst du es selbst, einen Oberligisten vor Probleme zu stellen, doch die Einstellung und der Wille, dies tatsächlich hinzubekommen, die habe ich eigentlich bei der gesamten Mannschaft vermissen lassen. Da tat mir nur unser junger Torhüter Leid."
Von dem, was ich so gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass eine defensive Sechs uns guttun würde.
Marco Guglielmi
"Auch, wenn man die Ergebnisse aufgrund der Klasse der Gegner in gewisser Weise relativieren muss, ist es bei einem Heimturnier ein wenig unangenehm, wenn du in jedem Spiel eine Packung bekommst", so Guglielmi.
Nach den Erkenntnissen aus dem eigenen Blitzturnier stellt sich die Frage, ob es nicht noch Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt gibt. Finanziell ist der SuS Haarzopf laut der Aussage des Trainers allerdings nicht zwangsläufig in der Lage, einen dicken Fisch an Land zu ziehen. "Der müsste dann fast schon für umsonst spielen (lacht)."
Von der Größe her ist der Kader mit 23 Feldspielern und zwei Torhütern gut besetzt. Ausgehend von den Eindrücken des Turniers hat der 48-jährige Übungsleiter des Bezirksligisten aber noch eine Schwachstelle im Team ausgemacht: "Von dem, was ich so gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass eine defensive Sechs uns guttun würde." Bleibt abzuwarten, ob Haarzopf es bis zum Saisonstart schafft, einen geeigneten Kandidaten zu finden.